Brief an die kleine Lynn III

Liebe Lynn,

gerade passiert sehr viel um uns herum. Ich weiß, dass dir das Angst macht. Ich nehme wahr, dass du überfordert bist und Angst hast, dass wir das ganze nicht meistern können. Das ist aber nicht wahr. Wir können das schaffen. Schritt für Schritt.

Es ist für mich nicht immer leicht, die Prioritäten der momentanen Gedanken und Abläufe sowie Aufgaben richtig zu sortieren. Ich gebe mir aber Mühe.

In Zeiten wie diesen, in denen so viele Umbrüche und neue Reize auf uns einprasseln, fällt es mir nicht so leicht, den Kontakt zu dir zuzulassen. Das tut mir leid.

Wenn ich zur Ruhe komme, so wie eben beim baden, nehme ich dich besonders wahr. Ich weiß auch, dass du denkst, nur der Partner kann das alles auffangen. Doch ich sage dir: ich kann das für uns auffangen. Ich bin groß, wir sind groß und wir können jetzt besser mit Überforderung und Ängsten umgehen. Auch möchte ich dir sagen, dass wir nicht alle Erwartungen an uns erfüllen müssen. Und, dass andere oft weniger hohe Ansprüche an uns haben, als wir selbst an uns. Ich verspreche dir, ich nehme mir mehr Zeit für uns.

Vergiss nicht… auch wenn ich den Kontakt zu dir nicht so zulasse, wie ich es mir wünsche… Ich sehe dich. Ich sehe, dass du Angst hast. Dass du traurig bist, wenn du alleine bist. Und, dass du trotzig wirst, wenn ich noch mehr Chaos um uns herum produziere oder dem Kritiker zu viel Macht schenke.

Doch mit diesem Brief möchte ich dir sagen: hab‘ keine Angst. Ich bin für dich und für uns da. Ich bin deine Stütze. Du musst keine Angst haben.

In Liebe,

Deine Lynn

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