Wie froh ich bin, dass ich vor 14 Tagen auf mein Bauchgefühl gehört habe und den nächsten Termin bei der schlauen Frau für morgen haben wollte ?
Unendlich froh.
Die letzten 14 Tage waren einfach zu viel. Ich kann nicht mal genau sagen, was mich so aus der Bahn geworfen hat.
Ich weiß nur, dass alte Ängste regieren. Dass alte Blockaden regieren. Dass ich kämpfe und das Gefühl habe, trotzdem zu straucheln.
Immer wenn ich den Kopf gerade wieder über Wasser habe, kommt ’ne Welle und reißt mich wieder rein.
Am meisten beanspruchte Bewältigungsmodi :
- Klammern an den Partner
- Handynutzung ( exzessiv und sinnlos )
Vorgestern Eskalation die zweite. Nach dem Streit, in dem ich dem inneren Kind begegnete, es schaffte zu skillen – habe ich es vorgestern nicht geschafft.
Zu groß der Druck in der Situation. Zu groß die Schuldgefühle. Der Hass auf mich. Auf das Nicht – Funktionieren.
Heute tut er immer noch weh der Kopf. Wenn ich ihn berühre. Und ich empfinde keinen Scham, ich empfinde keine Wut. Ich weiß nur “ das muss aufhören“. Als ich mich Freitag Abend hinlegte bekam ich Angst. Angst, dass ich innere Verletzungen auslösen könnte durch dieses Verhalten. Und ich nahm mir da schon vor es nicht mehr zu tun.
Heute will ich es mir noch mehr vornehmen.
Doch wie schwer es ist, so ein destruktives Verhalten in Extremsituationen abzuwenden wissen wohl nur jene, die es selbst schonmal erlebt haben.
Gestern war es dann seltsam. Ich fühlte nichts. Der distanzierte Beschützer Modus. Ich war dankbar für ihn.
Ich bin einfach so überfordert in diesen Situationen. So hilflos. So enttäuscht von mir.
Ich traf am Nachmittag eine sehr gute Freundin auf einen Kaffee. In der Stadt – zu viele Menschen. Egal. Kapuze auf, Maske auf und durch. Zum Café. Wir redeten sehr viel, ich erzählte alles vom Vorabend. Ohne jegliches Gefühl dabei. Aber das war okay.
Wir gingen anschließend noch in meinen Lieblingsladen. Stöberten. Kauften 2-3 Kleinigkeiten . Dann fuhr ich heim. Freute mich auf Ruhe. Und Entspannung.
Hätte ich haben können, hätte sich der Partner nicht verletzt. Er saß noch immer beim Lebensmittelladen „nebenan“ auf der Treppe, weil er nicht auftreten konnte. Ich holte ihn ab und wir verbrachten 2,5 Stunden in der Notaufnahme – dort lief zwar der Fernseher, doch rückblickend waren die Menschen, die dort im Laufe der Zeit eintrudelten das bessere Kino.
( Mein absolutes Highlight war ein Mann, der sagte er wäre in den Bauch gebissen worden und er wolle es einmal prüfen lassen. Die Dame an der Anmeldung fragte ihn wovon er gebissen wurde, Hund oder Katze oder ein anderes Tier. Er sagte …. (Festhalten ….) er glaubte es wäre eine Fledermaus gewesen. Aber er wäre nicht sicher, er könne es nicht zuordnen)
Nach viel Wartezeit ( in der besagter Fledermaus – Mann natürlich schon dran war – Dringlichkeit und so – raus kam und offensichtlich erleichtert ausatmete : es war wohl doch keine Fledermaus :D) kam auch der Partner auf Krücken und mit erster Entwarnung wieder und wir fuhren zum Fast Food Restaurant in der Nähe und dann heim.
Ich war noch 3-4 Stunden sehr aufgekratzt und schlief am Ende doch völlig platt ein.
Heute startete ich mit einer sehr heilsamen Meditation und ich ärgerte mich einmal mehr, dass ich es die letzten Wochen nicht gemacht habe. Meditieren. Es wirkt bei mir wirklich sehr beruhigend.
Ich nehme mir also wieder vor, es regelmäßiger zu machen. Heute morgen sagte ich auch noch zum Partner, dass ich morgen Zuhause schlafen würde.
Am Nachmittag hatten mich die Ängste wieder eingeholt und ich sagte “ Ich überlege nochmal. Vielleicht fahre ich auch nur zu mir zum Baden….“
Ich hoffe auf die schlaue Frau. Auch wenn ich nicht weiß, wie ich es jemals ohne sie schaffen soll in solchen Phasen.
Die Therapie ist offiziell ja zu Ende. „Nur noch“ Rückfallprophylaxe. In solchen Phasen macht mir das sehr viel Angst.